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Wasserstofftankstelle am Flughafen München

Am Flughafen München wurde die weltweit erste Wasserstoff-Tankstelle errichtet. Gemeinsam mit dem bayrischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie haben sich mehrere führende Unternehmen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Flottenbetrieb von Wasserstofffahrzeugen und deren vollautomatische Betankung zu erproben.

Tankstellenbereich zur Betankung mit gasf. H2
Gibt es bald bei Aral Wasserstoff statt Benzin?

Die Aral AG war zuständig für die Konzeption und den Bau der Tankstellenanlage und die Gesamtgestaltung. Außerdem kam ihr die zeitliche und organisatorische Koordination des Gesamtprojektes zu.

Die Anlage ist sowohl auf die Betankung mit Flüssigwasserstoff (LH2) für PKWs als auch auf die Betankung mit gasförmigen Wasserstoff für Niederflur-Gelenkbusse ausgelegt. Der Flüssigwasserstoff wird von der Linde AG in Deutschlands einzige Wasserstoffverflüssigungsanlage in Ingolstadt hergestellt und per LKW zur Tankstelle geliefert.

Elektrolyseur
H2 wird mit einem neuentwickelten
Elektrolyseur hergestellt

Der gasförmige Wasserstoff wird hingegen vor Ort durch Elektrolyse hergestellt. Dieser entsteht in einem neuentwickelten Elektrolyseur der GHW (Gesellschaft für Hochleistungselektrolyseure zur Wasserstofferzeugung mbH) und wird auf 350 bar verdichtet. Mit einer Produktion von 100m3/h ist nach 17 Betriebsstunden genug Wasserstoff für den Busbetrieb hergestellt. (Der Strom für die Elektrolyse wird leider noch nicht regenerativ hergestellt.)

Metallhydridspeicher
Metallhydridspeicher

Bevor der durch Elektrolyse entstandene Wasserstoff in den Metallhydridspeicher kommt, wird er gereinigt und getrocknet. So wird z.B. der im Rohrgas enthaltene Sauerstoff zu Wasser umgesetzt und abgeführt. Die Metallhydridspecher bestehen aus koaxialen Rohren. Im Innenrohr befindet sich ein Metallhydrid und zwischen Innen- und Außenrohr Kühl- bzw. Heizflüssigkeit.

In der Betankungsphase des Speichers wird die Temperatur des eingeleiteten Wasserstoffs gering gehalten (max. 5 °C). Wird jedoch Wasserstoff an den Kompressor zur Fahrzeugbetankung abgegeben, wird er stetig erwärmt, um dem Kompressor einen Vordruck von max. 30 bar zu liefern. Alle Speicherrohre werden zu zwei Gruppen zusammengefasst, von denen in der Regel die eine Gruppe be-, die andere entladen wird. Erfolgt keine Entladung, können auch beide zeitgleich geladen werden.

Betankt werden die Fahrzeuge an der Tankstelle vollautomatisch. Aral entwickelte einen Tankroboter für konventionellen Kraftstoff, der in Zusammenarbeit mit der Linde AG und BMW auf flüssigen Wasserstoff angepaßt wurde. Die Zapfsäule für den gasförmigen Wasserstoff wurde ebenfalls von Aral, jedoch zusammen mit Mannesmann Demag, entwickelt. Sollte die Betankung mit der Anlage für gasförmigen Wasserstoff aus irgendeinem Grund nicht möglich sein, kann über einen Verdampfer die LH2-Säule genutzt werden.

LH2-Tankbereich mit Tankroboter
Die Tankstelle steht am Münchener Flughafen und ist frei zugänglich.

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